Königlich Württembergisches Dragoner-Regiment
König (2. Württ.) Nr. 26 von Joachim Hilsenbeck
Die Errichtung des Regiments fällt in eine bedeutsame Epoche der württembergischen Geschichte,
und die Geschichte des Regiments selbst hängt eng zusammen mit der neueren Geschichte unseres Vaterlandes und unseres Herrscherhauses. Das Königreich Württemberg hat das Glück gehabt, immer zur rechten Zeit den richtigen Mann auf dem Throne zu haben.
Friedrich I., die energische Herrschernatur, der Schöpfer des Staates, der es verstand, gegen den gewaltigen Napoleon I. immer die nötige Selbstständigkeit zu wahren, den Napoleon selbst als den bedeutendsten und zugleich größten deutschen Fürsten bezeichnete.
Wilhelm I., der in unermüdlicher Friedensarbeit auf meisterhafte Weise den inneren Ausgleich und Ausbau des so mannigfach zusammengesetzten Staates bewerkstelligte, bemüht, alle Härten auszugleichen, und der dem Lande eine Verfassung gab.
Karl, der in richtiger Würdigung der veränderten politischen Lage seine Truppen unter Preußens Führung gegen Frankreich sandte und unter Preisgabe eigener Interessen für das Wohl des Ganzen zur Errichtung des neuen Deutschen Reiches beitrug.
Wilhelm II., unser erhabener Regimentschef, der ein treuer Schirmherr über das Wohl und die Rechte jedes einzelnen seiner Landeskinder, zugleich der treueste Anhänger von Kaiser und Reich ist und dafür sorgt, dass seine Württemberger stets in der vordersten Linie der Deutschen marschieren.
Die Geschichte unseres Regiments zeigt, dass alle Könige Württembergs mit väterlicher Fürsorge und durch eigene militärische Schulung gefördertem Interesse über ihren Truppen wachten; sie lehrt, wie
ein treuer Soldat seinem König dient und wie er dafür belohnt wird. Wer des Königs Rock auszieht, der vergesse nicht, was er in seiner Dienstzeit, die eine Schule fürs Leben ist, gelernt hat.
Altar, Thron und Vaterland zu schützen ist der schöne Beruf des Soldaten.
06. 12. 1805 – Leichtes Jäger-Regiment zu Pferd
31. 12. 1805 – Jäger-Regiment zu Pferd Prinz Paul
20. 10. 1806 – Vakantes Jäger-Regiment zu Pferd
12. 03. 1807 – Jäger-Regiment zu Pferd Herzog Louis
26. 05. 1811 – Jäger-Regiment zu Pferd Herzog Louis Nr. 3
08. 11. 1813 – Jäger-Regiment zu Pferd Herzog Louis Nr. 2
19. 11. 1816 – Kavallerie-Regiment Nr. 2
März 1817 – 2. Reiter-Regiment
20. 12. 1864 – 2. Reiter-Regiment Prinz Friedrich von Württemberg
02. 10. 1871 – 2. Dragoner-Regiment
18. 12. 1871 – 2. Württ. Dragoner-Regiment Nr. 26
20. 06. 1891 – Dragoner-Regiment Prinz Wilhelm (2. Württ. Nr. 26)
23. 12. 1891 – Dragoner-Regiment König (2. Württ. Nr. 26)
Garnisonen:
15. Januar 1806 bis 12. Oktober 1806 – Esslingen
22. Dezember 1807 bis 21. Mai 1808 – Künzelsau, Pfedelbach, Öhringen, Kupferzell
2. Juni 1808 bis 17. August 1808 – Saulgau, Biberach, Mengen, Riedlingen
Herbst 1808 – Ludwigsburg und Hohenheim
Dezember 1808 bis 14. März 1809 – Zwiefalten, Pflummern, Hohenheim
14. Januar 1810 bis 10. November 1810 – Zwiefalten, Pflummern, Riedlingen
10. November 1810 bis 18. Februar 1812 – Ehingen, Blaubeuren, Munderkingen
3. Februar 1813 – Winnenden, Waiblingen, Esslingen
25. Juni 1814 bis 22. Oktober 1815 – Ulm
26. November 1815 bis 28. April 1817 – Ulm
29. April 1817 bis 1. Oktober 1818 – Esslingen
1.Oktober 1818 bis 1. Oktober 1833 – Ludwigsburg
3. Oktober 1833 bis 26. Juli 1842 – Ulm
29. Juli 1842 bis 26. Oktober 1852 – Ludwigsburg
26. Oktober 1852 bis 13. April 1866 – Stuttgart
13. April bis 19. Juli 1869 – Ulm
19. Juli 1869 bis 25. Juli 1894 – 3 Eskadrons Ulm, 2 Eskadrons Wiblingen
25. Juli 1894 bis 1918 – Stuttgart
1. Chefs:
31. 12. 1805 – Paul, Prinz von Württemberg
12. 03. 1807 – G.F.M. Louis, Herzog von Württemberg
20. 12. 1864 – Gen.d.Kav. Friedr., Herzog von Württemberg
31. 12. 1871 – Rittm. Wilhelm, Prinz von Württemberg
06. 10. 1891 – Gen.d.Kav. König Wilhelm II. von Württemberg
2. Chef:
03. 08. 1895 – Gen.d.Kav. Herrmann, Prinz von Sachsen-Weimar
à la suite:
06. 03. 1844 – Kronprinz Wilhelm von Württemberg (König Wilhelm I.)
1871 – Maximilian, Herzog von Württemberg
30. 04. 1887 – Gen.d.Kav. Herrmann, Prinz von Sachsen-Weimar (s. 2. Chef)
11. 10. 1891 – Ltn. Robert, Herzog von Württemberg
05. 10. 1916 – Gen.d.Kav. Freiherr von Starckloff
05. 10. 1916 – Ltn. Hermann, Erbprinz zu Wied
20. 09. 1918 – Oberst Fürst Friedrich zu Wied
Kommandeure:
12. 12. 1805 v. Ziethen
28. 05. 1808 v. Jett
24. 01. 1809 Graf Waldburg-Wurzach
19. 08. 1812 v. Milkau
24. 10. 1813 v. Münchingen
09. 12. 1813 v. Gaisberg
26. 09. 1830 v. Moltke
17. 03. 1843 v. Troyff
12. 03. 1849 v. Rau
17. 01. 1853 Frhr. v. Reischach
09. 05. 1859 Hermann, Prinz von Sachsen-Weimar
19. 12. 1859 v. Roeder
15. 09. 1866 v. Veiel
20. 12. 1871 v. Witte
30. 12. 1878 v. Gleich
19. 10. 1885 v. Schott
10. 12. 1888 v. Krosigk
14. 06. 1892 Frhr. v. Kirchbach
13. 05. 1895 v. Eckevort
18. 10. 1897 Frhr. v. Starckloff
22. 04. 1902 v. Buch
27. 01. 1907 Robert, Herzog von Württemberg
22. 04. 1912 Wehl
30. 07. 1916 Frhr. v. Gültingen
28. 06. 1918 v. Neubronner
02. 10. 1918 Jobst
Uniformen:
1805: Dunkelgrünes Collet mit grünem, stehendem Kragen mit gelbem Vorstoß, kurze gelbe Aufschläge, Rabatten gelb. Auf den Knöpfen Jägerhorn. Weste weiß. Gelb-lederne Reithosen. Charivari grün.
Kurze schwarze Stiefel mit weißem Rand und Troddel. Anschlagsporen. Lederzeug schwarz. Stulpenhandschuhe schwarz-grau. Raupenhelm mit grün-gelb-wollener Raupe. Beschlag weiß. Zaumzeug schwarz. Offiziere mit weißem Buckel. Ungarische Sättel. Schabracken dunkelgrün mit gelber Einfassung. In den Ecken der gekrönte Kgl.Namenszug „F.R.“. Mäntel dunkelgrau, ohne Ärmel. Offiziere schwarze Raupe am Helm, zur Parade grün-weißer Federbusch. Goldene Schärpe. Silb. Troddel an den Stiefeln. Epauletten. Mannschaften rote Säbeltroddel, Epauletten.
1810: Unten am Federbusch auf der linken Seite des Kasketts schwarz-rot-gelbe Kokarde.
1811/13: Keine gelben Rabatten mehr, sondern grüne mit gelbem Vorstoß. Hosen ohne Überstrümpfe. Uffz. und Jäger mit Lederbesatz.
1814/16: Tschako mit gelben Schuppenketten, vorn Wappen mit Krone. Links schwarz-rote Kokarde.
Eine Litze auf Kragen und Aufschlägen in weiß.
1817/20: Lange dunkelblaue Kuttka bis zu den Knien mit roter Biese, vorn herunter und am Kragen polnische Aufschläge andeutend auf den Ärmeln. Kuttka zugehakt. Blaue Schärpe mit roter Biese. Lange blaue Hose mit roter Biese. Anschlagsporen. Hoher Tschako von gelbem Tuch, oben schwarz. Weißes Lederzeug. Gelbe Schuppepauletten. Weiße Handschuhe.
1821/22: Roter Tschako, vorn Kokarde. Anstelle der Kuttka blaue Collets mit kurzen Schößen, blauem Kragen, roten Aufschlägen und 2 Reihen gelber Knöpfe mit Regts.-Nummer. Vorn auf dem roten Tschako halbmondförmiges Metallschild aus Messing mit Regts-Nummer.
1823/43: Über der Kokarde kleiner Busch von rot-schwarzer Wolle, Schützen von grüner Wolle. Hosen zwei breite rote Streifen.
1844/48: Jetzt Collets mit nur einer Reihe Knöpfe.
1849/57: Königsblauer Waffenrock, rote Streifen an den Hosen fallen weg. Roter Kragen, rote polnische Aufschläge, eine Reihe gelber Knöpfe. Vorn herunter rote Biese. Schuppen-Epauletten.
Bis 1852: Roter Tschako mit gelbem Rand, zur Parade schwarzer Haarbusch. Waffenrock-Kragen blau mit roten Patten vorn und Knopf.
1852: Kragen ganz rot. Hose mit schmlaer Biese.
1864: Rock jetzt dunkelblau, Hosen grau. Epauletten fallen weg. Dafür Sterne am Kragen als Rangabzeichen, angelehnt an die österreichische Uniform. Rote Achselklappenwülste und Achselklappen. Keine polnischen Aufschläge mehr. Einfache rote Biese über die blauen Ärmel. 2-reihiger Rock. Hosen wieder mit roten Streifen.
1868: Preußischer Dragonerhelm mit gelbem Beschlag. Vorne Württ. Wappen. Dunkelblauer, 2-reihiger Rock mit roter Biese an den Seiten und unten herum. Rote Achselklappenwülste. Gelbe Spiegelpatten am blauen Kragen. Weißes Lederzeug.
1871: Hellblauer 2-reihiger Waffenrock mit vollem gelbem Kragen und gelben schwedischen Aufschlägen. Knöpfe und Lederzeug weiß. Vorne Württ. Wappen, Schuppenketten gelb. Gelbe Achselklappen. Lange, schwarze Stiefel mit Anschlagsporen. Reithose mit Lederbesatz.
11. 12. 1891: Gekrönter Kgl.Namenszug auf Epauletten, Achselstücken und
Achselklappen.
1905: Helm aus schwarzem lackiertem Leder mit eckigem Vorderschirm, Kreuzblatt, glatte Spitze. Beschläge in Silber. Vorne am Helm das Württ. Wappen mit neusilbernem Stern des Ordens der Württembergischen Krone. Schuppenkette gewölbt, vergoldet. Kokarde schwarz-rot-schwarz.
Mütze: Kornblumenblau mit gelbem Besatzstreifen und Deckelrandbiese, ohne Schirm. Uffz. und Offiziere außer Dienst Schirmmütze. Kokarden wie am Helm.
Waffenrock: Kornblumenblau mit abgerundetem gelbem Kragen, gelben schwedischen Ärmelaufschlägen, gelben Schulterklappen mit rotem Kgl. Namenszug „W“ mit Krone. Vorne herunter und an den geschweiften Schoßtaschenleisten hinten gelbe Biese. Vorn am Rock 8 weiße, hinten je 3 weiße Knöpfe. Uffz. silberne Tressen.
Hosen: Schwarz-blaue Reithosen mit Lederbesatz, außerdem lange blau-schwarze Tuchhosen mit roter Biese.
Sporen: Schwanenhals-Anschlagsporen an den langen schwarzen Stiefeln.
Kartuschkasten: Schwarz mit neusilbernem Stern (nach 1905) der Württ. Krone auf dem Deckel.
Lederzeug: Weiß. Überschnallkoppel mit Messingschnalle, Bandolier weiß.
Lanzenfähnchen: Schwarz-rot. Uffz. mit Landeswappen.
Lanzen: Ab 1890 Stahlrohrlanzen. Vorher 1817/1864 Eschenholzlanzen.
Mantel: Grau, Patten gelb. Achselklappen wie Waffenrock.
Einjährige: Schwarz-rote Schnur um die Achselklappen.
Degen: Am Korb das württembergische Wappen.
Faustriemen: Am rot juchtenen Riemen. Quaste in Eskadron-Farben: weiß, rot, gelb, blau, grün. Uffz. schwarz-rot.
Trompeter-Banderoll: Schwarz-rot. Schwalbennester gelb mit schrägen silbernen Tressen.
Paradeüberlegedecken: Kornblumenblau mit breitem, gelbem Streifen - schmalem, kornblumenblauen, schmalem gelben Randstreifen. In den hinteren Ecken der neusilberne Stern des Ordens der Württb. Krone (ab 5. 12. 1905).
Offiziershelm: Beschläge versilbert, Sternchen auf dem Kreuzblatt vergoldet.
Waffenrock: Versilberte Knöpfe
Überrock: Kornblumenblau mit gelbem Kragen, Ärmelbiese und Brustklappenfutter.
Paletotkragen: hochgestellt: innen kornblumenblau, außen gelb.
Galahose: Kornblumenblau mit 2 breiten gelben Streifen und roter Biese.
Epauletten: Halbmonde versilbert. Feld gelb. Unterfutter rot.
Achselstücke: Mit gelber Biese und Unterfutter und Namenszug.
Unterschnallkoppel: Aus rotem Lackleder mit silberner Tresse und vergoldeten Fröschelschnallen.
Bandolier: Silbern, mit kornblumenblauer Tuchunterlage.
Kartusche: Schwarz mit versilbertem Stern des Ordens der Württ. Krone in emaillierter Ausführung auf dem Deckel.
Säbel: Korbsäbel Österr. Art. Modell 1859. Außer Dienst Bügelsäbel mit vergoldetem Löwenkopf.
Schärpe, Feldbinde, Portepée-Riemen: Mit schwarz-roten Fäden durchzogen.
Feldbindenschloss: Mit gekröntem Kgl. Namenszug „W“.
Dienstdecke: Dunkelblau.
Paradeüberlegedecke: Wie Dragoner, aber auch mit breiten Streifen und versilbertem Stern hinten.
1891 bis 1905 unter König Wilhelm II.
Nach dem Tode von König Karl folgte dessen Neffe König Wilhelm II., auf den
Königsthron. Geboren wurde König Wilhelm II, am 25. Februar 1848 als Sohn Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich von Württemberg.
Durch Allerhöchste Order vom 23. November 1862 war Prinz Wilhelm zum Leutnant bei der Leibgarde zu Pferd ernannt worden. Am 21. Juni 1866 zum Leutnant im 3. Reiterregiment König Wilhelm ernannt und dem Hauptquartier der Felddivision zugeteilt, machte König Wilhelm II. den Feldzug gegen Preußen mit und erhielt in den Gefechten bei Tauberbischofsheim, wo der Generalstabshauptmann Hoffmeister dicht neben ihm tot vom Pferde sank, und bei Würzburg die Feuertaufe.
Am 24. Februar 1869 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant.
Vom 1. April 1869 bis 1. April 1870 war Prinz Wilhelm zum königlich preußischen
1. Garderegiment zu Fuß kommandiert, von da ab bis zum Beginn des Feldzugs gegen Frankreich zum königlich preußischen Gardehusarenregiment. Am 18. April 1870 zum Rittmeister befördert, machte Seine königliche Hoheit den Krieg gegen Frankreich beim Oberkommando der 3. Armee mit und nahm teil an den Schlachten von Wörth, Beaumont, Sedan, an der Belagerung von Paris. Am 9. Dezember 1873 erfolgte die Beförderung zum Major nebst Kommandierung zur Dienstleistung beim 1. Gardedragonerregiment zur Vertretung des beurlaubten Stabsoffiziers. Am 1. März 1874 wurde König Wilhelm II. unter Entbindung vom Kommando zum 1. Gardedragonerregiment und unter Verleihung eines Patents vom 19. Juli 1870 wieder dem Gardehusarenregiment aggregiert zu dessen Kommandeur er unter Beförderung zum Oberstleutnant am 18. Januar 1875 ernannt wurde.
Am 24. Mai 1875 wurde ihm die Uniform des Ulanenregiments König Karl verliehen. Am 14. Oktober 1877 erfolgte die Beförderung zum Obersten unter Ernennung zum Kommandeur der 27. Kavalleriebrigade, welches Kommando Seine Königliche Hoheit bis zum 13. Juli 1882 inne hatte. Am 1. Mai 1879 die Beförderung zum Generalmajor, am 16. Dezember 1883 zum Generalleutnant und am 24. Oktober 1888 zum General der Kavallerie.
Im Herbst 1893 fanden Kaisermanöver unter den Augen Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm II. statt. Bei dem Eintreffen Seiner Majestät am 14. September in Stuttgart stellte das Regiment die Ehreneskorte. Am 15. September fand eine Parade des Armeekorps von Seiner Majestät dem Kaiser auf dem Cannstatter Exerzierplatz statt. Durch Allerhöchste Order vom 24. April 1894 wurde Seine Königliche Hoheit Herzog Robert von Württemberg – am 11. Oktober 1891 zum Sekondeleutnant à la suite des Regiments ernannt – vom 1. Mai 1894 ab ins Regiment eingeteilt und zunächst dem Ulanenregiment Nr. 19, solange dieses noch in Stuttgart in Garnison stand, attachiert. Durch Allerhöchste Order vom 24. Juni 1894 wurde das Regiment von Ulm nach Stuttgart verlegt. Am 25. Juli erfolgte der Abmarsch von Ulm und Wiblingen, am 27. der Einmarsch in Stuttgart. Das Regiment wurde von nun ab der 26. Kavalleriebrigade unterstellt zusammen mit dem Dragonerregiment Königin Olga. Am
3. August 1895 wurde Seine Hoheit Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar zum zweiten Chef des Regiments ernannt.
Am 4. Januar 1896 wurde das neue Offizierskasino im Königin-Olga-Bau in Anwesenheit Seiner Majestät des Königs eingeweiht. Am 18. Dezember 1896 fand zu Ehren des 25-jährigen Chefjubiläums Seiner Majestät des Königs im königlichen Leibstallreithaus zu Stuttgart ein Reiterfestspiel, am 31. Dezember eine Parade des Regiments zu Pferd auf dem Schlossplatz statt. Im Herbst 1899 fand Exerzieren im Verbande einer Kavalleriedivision auf dem Truppenübungsplatz Münsingen und bei Nellingen auf der Alb statt, am 7. September Parade des 13. Armeekorps und der für die nachfolgenden Kaisermanöver zugeteilten preußischen Truppenteile vor Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser auf dem Cannstatter Exerzierplatz. Im Jahre 1900 nahm das Regiment an einem China-Expeditionkorps teil. Es beteiligten sich vom Regiment 2 Offiziere, Hauptmann im Generalstab Freiherr v. Gemmingen (zuletzt Eskadronschef im Regiment) im Stabe des Oberkommandos, und Oberleutnant Freiherr v. Gaisberg-Helfenberg im ostasiatischen Reiterregiment, ferner 2 Gefreite und 9 Dragoner.
Anfang des Jahres 1904, als in unserer Kolonie Deutsch-Südwestafrika Unruhen ausgebrochen waren, hatten sich zahlreiche Freiwillige des Regiments zum Eintritt in die dortige Schutztruppe gemeldet. Im Februar 1905 waren im ganzen vom Regiment zur Verstärkung der dortigen Schutztruppe übergetretenen 2 Offiziere: Oberleutnant Freiherr v. Gaisberg und Leutnant von Neubronner, 3 Unteroffiziere, sowie 23 Gefreite und Dragoner. Nachdem die Hereros in den Kämpfen am Waterberg geschlagen und zersprengt waren, begann der Feldzug gegen die Hottentotten, wo besonders die Kämpfe bei Groß-Nabas zu Beginn des Jahres 1905 sehr blutig waren und wegen der großen Hitze und des Wassermangels ungeheure Anforderungen an die Energie jedes einzelnen stellten.
Durch Allerhöchste Order vom 18. Mai wurde Seine Königliche Hoheit Herzog Robert von Württemberg, bisher Major und Eskadronschef im Regiment, unter Stellung à la suite desselben zur Verwendung beim Stabe des 2. pommerschen Ulanenregiments Nr. 9 nach Preußen kommandiert.
Literaturnachweis:
– v. Neubronner, Geschichte des Dragoner-Regiments König (2. Württ. Nr. 26)
Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1905.
– G. Voigt, Deutschlands Heere bis 1918, Band 6: Kavallerie: Kürassiere und
Dragoner. Biblio-Verlag Osnabrück, 1986.
– W. Wannenwetsch/J. Hilsenbeck, Königreich Württemberg:
Die militärischen Kopfbedeckungen mit Polizei, Feuerwehr und Steuerwache 1869–1919.
Steinach-Verlag Reutlingen, 1993.
– Joachim Hilsenbeck, Deutsche Offiziershelme aus der Kaiserzeit 1870–1918,
Band 2, Kavallerie, Artillerie, Train, Sonstiges. Steinach-Verlag Reutlingen, 2007.
Herzog Louis von Württemberg
Königsdragoner zu Pferde
Schulterklappen eines
Einjährig-Freiwilligen
Dragoner im
Ausgehanzug
Dragoner im
Mantel
Epauletten eines Oberleutnants
Schirmmütze für Offiziere
Helm für Mannschaften vom
2. Dragoner-Regiment Nr. 26,
Modell 1879.
König Wilhelm II. von Württemberg als General und Chef des Dragoner-Regiments Nr. 26.
Helm für Mannschaften vom
2. Dragoner-Regiment Nr. 26.
Modell 1891 mit dem 1905 verliehenen Stern des Ordens der Württ. Krone.
Württ.-Dragoner-Regiment Nr. 26, Leutnant im Überrock.
Kartuschkasten mit Bandelier für Offiziere.
Herzog Robert von Württemberg als Generalmajor à la suite
Dragoner-Regiment Nr. 26.
Helm für Offiziere, Modell 1895, mit dem emaillierten Stern zum Orden der Württ. Krone.